Kunstverein will Mini-Museum im Trafohaus realisieren

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So ungefähr soll das Trafohaus im Vorster Wald aussehen, wenn das Projekt fertig ist. Durch die Löcher in den Wänden können Besucher ins Innere gucken, wo Kunst ausgestellt ist. FOTO: KUNSTVEREIN
So ungefähr soll das Trafohaus im Vorster Wald aussehen, wenn das Projekt fertig ist. Durch die Löcher in den Wänden können Besucher ins Innere gucken, wo Kunst ausgestellt ist. FOTO: KUNSTVEREIN

VORST |(seeg) Der Kunstverein Nordkanal hat sich für das Jahr 2023 ein neues Projekt vorgenommen. Nachdem der Verein im Mai 2022 das Kunstwerk „Türhüter“ von Wilhelm Schiefer offiziell vorgestellt hat, soll ganz in der Nähe nun ein Mini-Museum entstehen. Im Trafohaus im Vorster Wald soll künftig „Kunstenergie fließen“. Das kündigte Markus Albiez, Vorsitzender des Kunstvereins Nordkanal, auf Anfrage unserer Redaktion an.

Der Plan sieht vor, im Trafohaus einen rund sechs Quadratmeter großen Raum zu einem Mini-Museum zu transformieren. In den Köpfen der Vereinsmitglieder existiere dieser Plan schon länger, wie Albiez erklärt. Doch scheiterte das Projekt an etwas, das es im Trafohaus ehemals in rauen Mengen gab: am Strom. Da das Trafohaus zu einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst werden soll, muss es im Inneren hell ausgeleuchtet werden. Für Albiez ist eines sonnenklar: „Die in Zukunft ausgestellten Kunstwerke werden zwar eine hohe Strahlkraft haben. Trotzdem reicht diese Energie nicht aus, Licht ins Dunkel zu bringen.“ Deshalb müssen Stromkabel verlegt und stromsparende LED-Leuchten installiert werden. „Dafür brauchen wir starke Partner aus dem Energiesektor an unserer Seite“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Klaus-Dieter Pruss.

In das Mini-Museum reingehen können die Besucher allerdings nicht. Dafür ist der Raum einfach zu klein. Allerdings sollen an allen vier Seiten Gucklöcher gefräst werden, um einen Blick in das kleine Museum zu ermöglichen und die Kunst erlebbar zu machen. Die einzelnen, mit Glas geschlossenen Löcher werden auf verschiedenen Höhen in die vier Wände gebohrt, sodass die kleinen und großen Kunstfans unterschiedliche Perspektiven einnehmen können und die Plastiken dreidimensional erleben. Auch in der Abenddämmerung werden Besucher des Trafohauses die Kunst im Innenraum besichtigen können. Wenn alles fertig ist, werden verschiedene Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit haben, ihre Plastiken im Trafohaus temporär auszustellen. Bereits im Februar 2016 hatte der Kunstverein Nordkanal das Projekt dem Kulturausschuss und dem Bau- und Planungsausschuss vorgestellt, die Reaktionen waren positiv. Nun geht es an die Umsetzung. Fest steht schon, welche Künstlerin als erstes ihre Werke im Inneren des Trafohauses präsentiert: Marina Dimitrijevic, Meisterschülerin des bekannten britisch-deutschen Künstlers Tony Cragg.

Nach den „Brücken über dem Nordkanal“, dem Ampelnistkasten, der Waldhütte und den „Türhütern“ ist das Mini-Museum im Trafohaus das fünfte Projekt, das der Kunstverein Nordkanal im Vorster Wald umsetzen wird. Das jüngste Projekt waren die „Türhüter“, die auf dem ehemaligen Sportplatz im Vorster Wald stehen. Sie bestehen aus vier Holzskulpturen, die hintereinander aufgestellt sind.


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