Wilhelm Schiefer
Der Theatermacher
Schon seit meinem 12. Lebensjahr, also seit 1947 bin ich dem Laientheater verbunden.
Damals spielte ich in der Theater-AG der katholischen Jugend in Düsseldorf-Heerdt einen Teufel.
Später leitete ich diese Gruppe bis zum Jahr 1950. Nach Studium der Bildenden Kunst und Germanistik nahm ich während meiner Referendarzeit am Schwann-Gymnasium in Neuss durch Gründung einer Spielschar die Bühnenarbeit wieder auf.
Nach meiner Versetzung an das spätere Georg-Büchner-Gymnasium in Kaarst gründete ich auch dort eine Theater-AG. Der Zuspruch war so groß, dass ich zeitweise zwei Gruppen zu betreuen hatte. Mit den „Kleinen" führten wir selbstverfasste Stücke auf, mit den „,Großen" Werke der Weltliteratur, so z.B. Shakespeares „Sommernachtstraum" und Goethes „Faust".
Wilhelm Schiefer; Foto: Klaus Stevens
Nach meiner Pensionierung wurde ich von „Ehemaligen" überredet, mit ihnen die Theaterarbeit fortzusetzen. Mittlerweile arbeiten ehemalige Schüler und Lehrer, aber auch andere Personen im Theaterverein Kaarst e.V. zusammen. Unser Ziel ist es, anspruchsvolle Theatertexte einem möglichst großen Publikum nahezubringen, das normalerweise zu solcher Literatur keinen Zugang hat. Die aufgeführten Stücke stammen aus der Klassik (z.B. Faust I und II), aber auch aus der Moderne (z.B. „Die Dreigroschenoper“ von Bert Brecht).
Von Ionesco haben wir gespielt „Die Unterrichtsstunde“ und „Die Stühle“, „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett, „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann, „Woyzeck“ von Georg Büchner, „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist sowie „Schluck und Jau“ von Gerhart Hauptmann.
Wilhelm Schiefer verstarb am 24.04.2024