Uwe Rössler

Pianist – alle Tasten

Mit 59 Jahren gehört man nicht mehr unbedingt zum Nachwuchs. Wie fühlt man sich, wenn man so alt so kurz vor dem Durchbruch steht? „Nun, es ist ein Lebenswerk wie jedes andere auch“, lacht der sympathische Niederrheiner. Mit 59 ist es einfach an der Zeit, von der Rolle des Superhelden zu wechseln ins Charakterfach.
Im Alter von 14 Jahren gewann Uwe Rössler dreimal hintereinander den Wettbewerb „Jugend Jazzt“ (dienstags, donnerstags und freitags). Eine Tatsache, von der seinerzeit niemand Notiz genommen hat, und die für Uwe Rössler selbst bis heute erstaunlich folgenlos geblieben ist, von der sich aber der Jazz in Deutschland nie wieder richtig erholt hat.

Der eindringlichen Ermunterung seiner Eltern zu einer Bank- oder Versicherungslehre (beides seinerzeit noch ehrenwerte Ausbildungsgänge) kam er damals nicht nach – eine der zahlreichen seherischen Leistungen des damals noch jungen Verblüffungküstlers. Nachdem er sich einen langgehegten Wunsch erfüllt hatte und Cocktail-Pianist geworden war, studierte er in Düsseldorf versehentlich Germanistik und Anglistik. An der Uni veranstaltete er dann kultverdächtige Seminare, die immer in sehr kleinen Räumen stattfanden und deshalb immer sehr voll waren – einer der zahlreichen unfaßbaren Tricks im Leben des damals immer noch jungen Ausnahmekünstlers. Es folgten Jahre der Wanderschaft, Lehrjahre und Leerjahre, Ruhm und Rum, Eröffnungsabende und Abschiedstourneen.

Uwe Rössler; Foto: (c) coeval

Uwe Rössler; Foto: (c) coeval

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Mobil: 0172 7867461
Mail: uweroessler@t-online.de
Web: uweroessler.com


Natürlich wird eine Menge Klavier gespielt an einem Abend mit Herrn Rössler. Das ist nicht schön für all diejenigen, die kein Klavierspiel mögen.

Es wird dafür aber auch nicht getanzt an einem Abend mit Herrn Rössler. Das wiederum ist schön für all diejenigen, die den Tanz nicht mögen.

Wer aber gerne einem swingenden Virtuosen zusehen und zuhören möchte – der wird seine lichte Freude haben.

Den gewichtigsten Preis der Deutschen Kleinkunstszene hat Uwe Rössler übrigens bereits erhalten: Uwe Rössler ist Träger der „Hochstift-Kultur-Schiene 2006“. Er trägt daran nicht leicht, denn der Preis wiegt schwer: 14kg (ohne Schrauben). Ehre und Verpflichtung und Ermahnung und Beschwernis zugleich...
Weitere Preise, so hat Rössler bereits angekündigt, werde er nur noch in leichterer Form und ausschließlich für sein Lebenswerk entgegennehmen. Wie er es eigentlich mit 14 schon vorhatte…