„Der Illusionist“ ist eine Doku über den früheren Kunstberater

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Foto: ZDF/ZDF/3SAT
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Der malende Helge Achenbach in seinem neuen Domizil in Kaarst in dem neuen Film „Der Illusionist“. Foto: ZDF/ZDF/3SAT
Ende Oktober wird er auf dem Film Festival Cologne erstmals gezeigt: eine Doku über den früheren Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach. Der Film trägt den Titel „Der Illusionist“.

Helge Achenbach ist jetzt sogar filmreif

Von Helga Meister

Helge Achenbach lässt sich weder durch Niederlagen noch Misserfolge entmutigen. Obwohl der einst bekannteste Kunstberater Deutschlands wegen Millionenbetrug im Gefängnis landete und nun mit leeren Taschen eher kleine Brötchen backt, ist er beliebt geblieben. Der jüngste Erfolg des Charmeurs: Die Kölner Bildersturm Filmproduktion widmet ihm unter dem Titel „Der Illusionist“ einen Kinofilm und feiert ihn als Stehaufmännchen. Der Film wird am 25. und 26.Oktober beim Film Festival Cologne erstmals gezeigt und kommt am 9. März 2023 auch in die Kinos.

Antje Krumm, Pressesprecherin der Produktionsfirma, bescheinigt dem Film Witz. Das hänge, wie sie sagt, teilweise mit Achenbachs Naturell zusammen, das sich letztlich von keinem Schicksalsschlag beeindrucken lässt. Er sei mit einem unstillbaren Größenwahn gesegnet und verhalte sich auf dem Bauernhof in Kaarst nicht anders als in einem Stadtschloss, nur dass jetzt eben die örtliche Stadtsparkasse involviert ist und nicht mehr die Deutsche Bank.

Nun ist das Thema des Kinofilms nicht ganz neu, denn schon die Berliner Volksbühne brachte den Aufstieg und Fall des verurteilten Kunstberaters als ironische Geschichte „über die Sehnsüchte eines Hochstaplers“ heraus, nachdem zuvor der Regisseur Jan Bonny und der Künstler Alex Wissel filmische Skizzen mit bekannten Schauspielern im Rahmen des Filmfestes München präsentiert hatten.

Doch Antje Krumm betont, der Film gehe „anders in die Tiefe“ als Theaterstück und Video. Er sei zugleich eine Groteske über die Entwicklung des Kunstmarkts zur Spekulationsbörse – getrieben von Gier, Geltungssucht und der großen Illusion, der Wert eines Bildes lasse sich durch seinen kommerziellen Preis ermessen. Nicht zuletzt durch Achenbachs Einfluss habe sich der Kunstmarkt gravierend verändert.

Und was sagt der Mann, der sich gemäß dem Film aus dem Nichts neu erfindet: „Das ist eine wunderbare, auch kritische Aufarbeitung meines Lebens als Kunstberater, mit einem Blick nach vorn auf den „Park der Sinne“ in Kaarst. Ich freue mich darauf.“

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Die Produktion wurde finanziert von ZDF/3Sat, der Film- und Medienstiftung NRW und der Bildersturm Filmproduktion. Produzentin, Buchautorin (mit Marita Loosen-Fox) und Regisseurin ist Birgit Schulz. Sie wurde für „Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte“ 2010 mit dem Phönix-Dokumentarfilmpreis und 2011 mit zwei Grimme-Preisen ausgezeichnet. 2018 erhielt sie auf dem Münchner Dokumentarfilmfest den Doku-Produktionspreis.


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