„Kaarster Culture Hacking Party“: Das steckt hinter dem Mitmach-Projekt für die Kultur
von Neuß-Grevenbroicher Zeitung
Das Kulturforum Kaarst veranstaltet am 13. und 14. September die erste Culture Hacking Party im Georg-Büchner-Gymnasium. Mit neuer Software sollen Kultur-Termine digital gesammelt und verbreitet werden.
VON HERIBERT BRINKMANN
KAARST |Wird das Kulturforum Kaarst jetzt gehackt? Keine Sorge, bei der „Culture Hacking Party“ am 13. Und 14. September geht es um keinen Cyberangriff, sondern darum, die Technikbegeisterung nicht nur junger Menschen in einem Kultur-Projekt zu bündeln. Geplant ist ein Event Hub, ein Knotenpunkt, mit dem Daten gesammelt und aufbereitet werden. Das Kulturforum Kaarst, besonders Webmaster Frank Ahlert und Pressesprecherin Birgit Hannemann, wollen damit die Kultur in Kaarst beleben – und sich die Arbeit in Zukunft erleichtern. Denn bisher werden für den Veranstaltungskalender alle Termine händisch gesammelt und eingegeben.
Jetzt gibt es eine innovative Software, die das Sammeln von Terminen sehr vereinfacht, indem es automatisiert wird. Kaarster Veranstaltungsstätten sollen mittels von Schnittstellen an einen Knotenpunkt (Event Hub) angeschlossen werden. Die Kaarster orientieren sich da an einem Krefelder Pilotprojekt. Der freie Krefelder Informatiker Wolfgang Pleus, ein „Coding- und Methoden-Enthusiast“, stellte jetzt im Mehrzweckraum des Albert-Einstein-Forums sein Projekt Event Hub und die Möglichkeiten, die sich für Kaarst ergeben, vor. Rund 20 Zuhörer ließen sich mitnehmen, ganz im Sinne von „Kultur digitalisieren – Digitalisierung kultivieren“. Frank Ahlert, beim Kulturforum fürs Marketing im erweiterten Vorstand zuständig, hält das neue Projekt für eine „wunderbare Möglichkeit“, Kulturtermine leichter und weiter zu verbreiten. Maximale Sichtbarkeit und minimaler Aufwand sollen so zusammenkommen. Bereits 2023 wurden mit den Kaarster Kabarett-Terminen und dem Kino Kaarst ein Prototyp mit automatisierten Kalender-Update entwickelt. Darauf soll jetzt aufgebaut werden.
Und Hacking versteht sich dabei nicht als das Aufspüren von Schwachstellen, sondern meint die ursprüngliche Hingabe im Umgang mit Technik. Gesucht werden Technikenthusiasten, die mit Sinn für Kreativität und Originalität an eine solche Programmieraufgabe gehen. Selbstredend, so Wolfgang Pleus, soll der Event Hub zu hundert Prozent „Open Source“ sein, also öffentliche, gemeinschaftlich entwickelte Codes für jedermann transparent machen. Dafür garantiert auch im Hintergrund der Verein Codeberg Berlin.
Die „Culture Hacking Party“ am Freitag, 13. (18 bis 20.30 Uhr) und Samstag, 14. September (9 bis 22 Uhr) in den Räumen des Georg-Büchner-Gymnasiums ist entsprechend offen für jeden. Bisher haben schon Schüler von vier weiterführenden Schulen in Kaarst mitgemacht. Während in Krefeld das Stadt-Marketing das Projekt finanziert, ist das nicht-kommerzielle Vorhaben in Kaarst noch nicht in trockenen Tüchern. Für Kaarst werden noch Firmen-Sponsoren gesucht, die zwischen 500 und 1000 Euro für ihre Präsentation beisteuern wollen.