Finissage: MOHN-Ausstellung Walter Urbach – eine Retrospektive
von Birgit Hannemann
Die Ausstellung ist vorbei, der Mohn hat ausgeblüht. In seinen Schlussworten dankte Tilman Urbach dem KulturForum Kaarst für dessen großen Einsatz bei der Planung und Durchführung der MOHN-Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturbereich der Stadt Kaarst entstanden war. Die ganze Stadt sei plakatiert gewesen, berichtete der Wahl-Münchener mit einem Augenzwinkern, so sehr, dass man in der Familie bereits scherzhaft von den „Urbach-Festspielen“ gesprochen habe. Und tatsächlich liegen vier intensive Ausstellungswochen hinter uns, in denen die Kaarster Bürgerschaft dem Maler Walter Urbach auf vielfältige Weise gedachte, durch Besuche und Gespräche, begleitet von Presseberichten und zahlreichen Beiträgen und Fotos in den sozialen Medien. Schon die Vernissage war ein großer Erfolg und so gut besucht wie selten eine Veranstaltung in der Städtischen Galerie in Büttgen. Musikalisch begleitet wurde sie von Wolfgang Weber, Kantor der Evangelischen Kirche in Kaarst. Mit zwei Klavierstücken des französischen Komponisten Erik Satie – Gnossienne Nr. 1 und Nr. 3 – verzauberte er das Publikum. Die kurzen, atmosphärischen Werke fügten sich harmonisch in die Ausstellung ein und bildeten einen stimmigen musikalischen Rahmen. Die Faszination war geweckt. Auch an den darauffolgenden Wochenenden, insbesondere an den Sonntagen, erfreute sich die Ausstellung reger Besucherzahlen. Es wurden viele anregende Gespräche geführt und neue Kontakte geknüpft.
Wer Walter Urbach noch näher kennenlernen oder ihm gar beim Malen über die Schulter schauen wollte, hatte dazu am 1. November Gelegenheit. Im Kino Kaarst wurde der Film „Walter Urbach – Mohnmaler“ gezeigt, eine Produktion von Tilman Urbach, der seinen Vater vier Jahre lang mit der Kamera begleitete, interviewte und seine künstlerischen Prozesse dokumentierte. Zahlreiche Besucher folgten der Einladung und nutzten anschließend die Gelegenheit, mit dem Regisseur und der Familie Urbach ins Gespräch zu kommen.
Am Sonntag bildete die Finissage in der Städtischen Galerie in Büttgen dann den feierlichen Abschluss der Ausstellungsreihe. Nach einem kurzen Rückblick von Tilman Urbach auf die vergangenen Wochen erwartete die Gäste ein besonderes musikalisches Erlebnis: Stefan Pelzer-Florack, Multiinstrumentalist und Preisträger der Berliner Festspiele sowie der Deutschen Popstiftung, ließ auf der Hand-Pan meditative Klänge entstehen, die in einen stimmungsvollen Dialog mit den farbintensiven Gemälden Walter Urbachs traten. Das Publikum zeigte sich begeistert von der Verbindung aus Kunst und sphärischer Musik und verabschiedete die Ausstellung mit großem Applaus. Damit endeten vier intensive Wochen, in denen die Stadt Kaarst den Maler Walter Urbach auf vielfältige Weise würdigte – in der Städtischen Galerie, im Kino und im öffentlichen Raum (bh).-