Die Kunst des Verwandelns – Karin Schnitzler-Liesegangs Welt der Kostüme
von KulturForum Kaarst

Vernissage und Einführung am Sonntag, 6. April um 11:30 Uhr
Wie macht man ein Jahrhundert sichtbar? Für Karin Schnitzler-Liesegang lautet die Antwort: mit Entfärber, Kratzbürste und viel Gespür für Atmosphäre. In der Ausstellung „Bühne meines Lebens – Kostüm und Maske als Abbild unseres Seins“ in Helge Achenbachs Kulturhof zeigt die ehemalige Kostümmalerin, wie viel Kunst in einem scheinbar abgetragenen Bühnenmantel steckt. 27 Jahre lang arbeitete die Neusserin an der Deutschen Oper am Rhein – nicht als Schneiderin, sondern in der Nische zwischen Technik und Kunst: Sie bemalte, färbte, zerstörte und perfektionierte Kostüme für die Bühne. Ihr Werkzeug reichte vom Pinsel bis zum Schweißbrenner, um Brandeffekte zu erzeugen oder Stoffe wie vom Leben gezeichnet wirken zu lassen. Zu sehen sind jetzt Kostüme aus Opern wie „Der fliegende Holländer“ oder „Nabucco“, die aus dem Fundus ausgeliehen wurden – alle durch ihre Hände gegangen, aber stets als Teil eines großen Teams entstanden. Schnitzler-Liesegangs Karriere begann früh: Schon mit 16 ging sie in die Schneiderei, lernte später an den Kölner Werkschulen und arbeitete für Theater von Salzburg bis Manchester. Legendär: Ihre Recherchereise in die Düsseldorfer Altstadt für ein Mephisto-Kostüm – in Kellerclubs, zwischen Leder und Glitzer.
Ein weiteres Thema der Ausstellung sind ihre Masken: fantasievoll gestaltete Gesichter, inspiriert von Begegnungen im Alltag – vom Bus bis zum Supermarkt. Manche erinnern an Theaterfiguren, andere an Verstorbene. Denn Schnitzler-Liesegang stellt auch Totenmasken her – als persönliche Erinnerung für Hinterbliebene.
Die Ausstellung, die am Sonntag, 6.April eröffnet wird, läuft bis zum 27. April im Park der Sinne, begleitet von Lesungen, Musik und einer Vernissage. Ein Besuch lohnt sich – für alle, die sehen wollen, wie Kunst Verwandlung möglich macht.