Menschen zählen – Humans matter

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Das Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenofper in Syrien und der Türkei; Foto: Klaus Stevens
Das Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenofper in Syrien und der Türkei; Foto: Klaus Stevens

Menschen zählen – Humans matter

Diese Devise gilt für unsere Bürgermeisterin Uschi Baum überall da, wo Menschen in Not sind und geholfen werden muss. In diesem Sinne bereitete sie kurzerhand zusammen mit Jeremias Mameghani ein Benefizkonzert für die Opfer des schweren Erdbebens in Syrien und der Türkei vor, an dem sich neben Aeham Ahmad, dem Pianisten aus den Trümmern von Damaskus, weitere Musiker und Musikerinnen beteiligten. Uschi Baum freute sich, unter den Anwesenden auch die türkische Generalkonsulin Aysegür Gökcen Karaarslan begrüßen zu können. Eröffnet wurde das Konzert sodann von Andreas Illgner mit einer Violinen-Meditation aus der Oper Thais von Jules Massenet. Danach spielte Jeremias Mameghani und begleitete u.a. auch die Büttgener Opern- und Operettensängerin Desirée Brodka bei einer Arie aus der Oper Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Piano. Unsere Kaarster Ukrainerin Natasha Vetrova – mittlerweile kann man sie ja fast so nennen, denn sie ist überall präsent, wo es konzertant in Kaarst wird - glänzte wieder einmal mit einem Vortrag der 12. Ungarischen Rhapsody von Franz Liszt und trat später auch noch einmal zusammen mit Frank Henn auf, der ihr ukrainisches Volkslied auf der Klangschale begleitete. Der Jazzpianist Uwe Rössler beeindruckte einmal mehr mit seinem Spiel auf dem Piano und fesselte das Publikum mit faszinierenden Improvisationen. Rafael de Alcala – unser Kaarster Gipsy Vagabond – zog mit einem virtuosen Gitarrenspiel die Gäste in Bann und sang dazu vier spanische Lieder, von denen besonders „Todo tiene su fin“ die Herzen der Zuhörer erreichte. Uschi Baum, die auch die Moderation übernommen hatte, bezeichnete das als Lied für die Opfer, die von der Katastrophe überrascht wurden und keinen Abschied mehr nehmen konnten. Rafael hatte sogar noch eine Überraschung parat, da er eine alte Freundin im Publikum entdeckt hatte, die er auf charmante Art und Weise bat, auf die Bühne zu kommen. Es handelte sich um „Katerina La Greca“, so sagte er sie an, die griechische Tänzerin Katerina Giannakopoulou, die seiner Aufforderung folgte und eine spontane Flamenco-Darbietung aufs Parkett legte. Womit sie sích durchaus für ein nächstes Konzert empfahl. Nach den ganzen Kaarster Künstlern, die allesamt ohne Gage auftraten und so das Benefizkonzert für die Erdbebenopfer ermöglichten und unterstützten, kam mit Aeham Ahmad der angekündigte Stargast des Abends. Aeham, nach seiner Flucht vor dem syrischen Bürgerkrieg seit 2015 in Deutschland und jetzt zum zweiten Mal in Kaarst, beflügelte das Publikum mit seinem großartigen Pianospiel und seiner eindrucksvollen Stimme. Zum Ende intonierte er das deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ und forderte das Publikum auf, mitzusingen. Genau das hatte er auch schon bei seinem ersten Konzert im Atrium gemacht und ich bin sicher, sollte er noch einmal kommen, wird er das auch wieder tun. Spätestens dann sollten wirklich alle textsicher sein. Aeham wohnt mit seiner Familie mittlerweile in Warburg und verkündete glücklich, dass er seit ein paar Tagen deutscher Staatsbürger sei. Oben im Foyer stand seine sympathische Frau Tahani und bot sein biografisches Buch „Und die Vögel werden singen“ sowie seine CDs an.

Ein großer Dank für ihr Engagement geht an die Künstlerinnen und Künstler, die für einen guten Zweck auftraten und an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Das war ein weiteres unvergessliches Konzert in Kaarst. Die Spenden fließen zu 100% an den Verein „Deutsches Medikamentenhilfswerk action medeor e.V.“ sowie an den „Verein zur Förderung der zeitgemäßen Lebensweise – CYDD“, der Kontakt dorthin wurde von dem Kaarster Zahnarzt Serhat Özfidan hergestellt. Beide Vereine unterstützen die Opfer der Erdbebenkatastrophe u.a. auch mit psychologischer Hilfe in den betroffenen Gebieten der Türkei und in Syrien. Der Abend endete mit einer Schweigeminute für die Opfer. (bh)


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