Kunst im Kloster zum Thema „Winterlicht“

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Ausschnitt der Arbeiten von Elke Weiers, Petra Missal, Thomas Weiers, Erika Jörgenshaus und Christine Berlinson-Eßer (im Uhrzeigersinn v.l.o.); Fotocollage: Birgit Hannemann
Ausschnitt der Arbeiten von Elke Weiers, Petra Missal, Thomas Weiers, Erika Jörgenshaus und Christine Berlinson-Eßer (im Uhrzeigersinn v.l.o.); Fotocollage: Birgit Hannemann
Die Künstlerin Heike Plohs vor ihren Fotoarbeiten im Kloster Langwaden; Foto: Klaus Stevens
Die Künstlerin Heike Plohs vor ihren Fotoarbeiten im Kloster Langwaden; Foto: Klaus Stevens

Im Kloster Langwaden in Grevenbroich wurde am 5. November vom Kunst.Neuss e.V. eine Ausstellung eröffnet, an der 17 Künstlerinnen und Künstler beteiligt sind. Darunter auch einige Kaarster Künstler wie Christine Berlinson-Eßer sowie Erika Jörgenshaus, Petra Missal, Heike Plohs, Elke Weiers und Thomas Weiers. Die Ausstellung wurde von Robert Jordan kuratiert, der auch neben Dr. Susanne Altweger, der 1. Vorsitzenden von Kunst.Neuss e.V. die Begrüßungsworte sprach. Zum zweiten Mal schon hat sich der Kunst.Neuss-Verein die Mauern des alten Zisterzienserklosters ausgesucht und präsentiert nun dort insgesamt 41 Arbeiten zum Thema „Winterlicht“. Jordan sagte, in einer Zeit, in der die Menschen mehr als sonst mit der Bewältigung des Alltags beschäftigt seien, habe es die Kunst nicht leicht, ihr Publikum zu gewinnen. Umso mehr freue er sich über die große Zahl der Besucher und Besucherinnen. In vielen Herzen herrsche eine gewisse Depression vor, wir erlebten gerade Angst und Unsicherheit, aber die Kunst sei immer ein positiver Gegenpol. Die meisten Künstler hätten das Thema „Winterlicht“ auch als Jahreszeit verstanden und weniger als Seelenzustand.
Der Prior der Mönche – Pater Bruno Robeck – verriet, dass sich bei der Betrachtung eines Bildes tausend weitere Bilder in seinem Kopf auftaten und ihm bewusst geworden sei, wie eng Licht und Leben zusammenhängen. Er erinnerte an die Bibel, wo es in der Schöpfungsgeschichte heißt „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war…!“ Und schloss mit einem Gleichnis an: In einem Zisterzienserkloster in Tirol gäbe es eine Abtei, die von November bis Ende Januar ohne Sonnenlicht auskommen müsse, weil die Sonne es nicht über die Berggipfel schafft. Die Mönche müssen mit der Dunkelheit leben. Das sei wie in unserem Leben. „Es gäbe dunkle und trostlose Phasen, aber die Sehnsucht nach dem Licht bliebe und das Licht käme immer wieder. Die Bilder in der Ausstellung weckten unsere Sehnsucht, weil wir Licht suchten und fänden“, beendete er seine Ausführungen. Die Künstler selbst zeigten sich sehr vielschichtig in ihren Interpretationen zum Thema Winterlicht. Christine Berlinson-Eßer ist mit vier Aquarellen vertreten, idyllische Schneelandschaften sind dabei. Bei Petra Missals abstrakten Gouachen stehen strahlende, leuchtende Farben im Vordergrund. Erika Jörgenshaus nennt ihr Bild „Abenteuer Schnee“ und zeigt eine Schlittenfahrt im Wald und fröhliche Kindergesichter. Heike Plohs ist erstmals mit Fotoarbeiten vertreten. Die drei schwarz-weiss Motive entstanden spontan mit dem Handy im eigenen Garten und auf einem Jüdischen Friedhof in Wohnungsnähe. Elke Weieres zeigt mit "Angespültem" Impressionen am sonst leeren Meeresstrand. Und Thomas Weiers brachte aus dem Urlaub ein Foto mit, das er „afrikanischen Winter“ nennt.
Als Nicht-Kaarster sind Susanne Altweger, Hilla Baecker, Marlies Blauth, Gisela Gelzhäuser, Marcus Metzner, Jeong Mi Park, Susanne Pfefferkorn, Susanne Reinert, Uwe Scherenberger, Walter Schmitt, und Thomas Selzer mit beeindruckenden Arbeiten vertreten. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Januar 2023 täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet (bh).


Kloster Langwaden Das Kloster geht auf das Jahr 1145 zurück und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ein schönes Ausflugsziel in der Region, das Kunst und Klostergeschichte miteinander vereint; Foto: Birgit Hannemann
Kloster Langwaden Das Kloster geht auf das Jahr 1145 zurück und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ein schönes Ausflugsziel in der Region, das Kunst und Klostergeschichte miteinander vereint; Foto: Birgit Hannemann

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