KulturForum stößt in neue Dimension vor

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Der in der Gründungsversammlung am 06.11.2023 gewählte Vorstand des KulturForums Kaarst; Foto: (c) Klaus Stevens
Foto: (c) Klaus Stevens

Der Vorstand des KulturForums Kaarst:

v.l.: Göran Wessendorf (Vorsitzender), Ursula Ringes-Schages (erw. Vorstand), Birgit Hannemann (erw. Vorstand, Redaktionsleitung und Pressesprecherin), Frank Ahlert (erw. Vorstand, Webmaster), Maria Höveler (Schriftführerin), Jeremias Mameghani (erw. Vorstand), Wolfgang Weber (erw. Vorstand), Gero Kura (stellvertr. Vorsitzender), Gerd Rüter (Schatzmeister); Foto: Klaus Stevens

 

Zur Gründungsversammlung des Vereins KulturForum Kaarst am Montagabend waren über 70 Kunstschaffende und Kulturfreunde in die VHS gekommen. Was der neue Verein plant.

VON STEPHAN SEEGER (NGZ)
KAARST | Wolfgang Weber und Mark Koll zeigen gleich zu Beginn, was die Kulturschaffenden in Kaarst so alles können: Die beiden Musiker spielen vierhändig an einem Klavier das Orchesterwerk „Petersburger Schlittenfahrt“ von Richard Eilenberger. Dabei bauen sie bewusst hier und da schiefe Töne ein und greifen übereinander. „Das war eine richtige Gaudi“, so Weber. Danach ging es ans Eingemachte: Über 70 Kunstschaffende und Kulturfreunde, darunter auch Bürgermeisterin Ursula Baum und der ehemalige Bürgermeister Franz-Josef Moormann, waren zu der Gründungsversammlung des Vereins Kulturforum Kaarst e.V. gekommen. An diesem Abend wurde über die Vereinssatzung abgestimmt, zudem musste ein Vorstand gewählt werden. „Für einen Verein braucht man Menschen, die aber noch kein Mitglied sind. Wir werden heute den Vorstand beschließen, der dann alle, die heute einen Aufnahmeantrag unterschrieben haben, offiziell aufnehmen“, erklärte Werner Kindsmüller, der vor rund vier Jahren gemeinsam mit dem evangelischen Kantor Wolfgang Weber die Idee für das Kulturforum hatte. Und beide Punkte wurden abgehakt. Bei der Diskussion über die Satzung mussten noch einige Passagen geändert, ergänzt oder anders formuliert werden, danach wurde der Vorstand gewählt.
Zum Vorsitzenden des Vereins wurde Göran Wessendorf bestimmt, sein Stellvertreter ist Gero Kura. Den vierköpfigen geschäftsführenden Vorstand komplettieren Maria Höveler als Schriftführerin und Gerd Rüter als Schatzmeister. Damit die Kunstschaffenden auch ein Mitspracherecht in dem Verein haben, wurden Jeremias Mameghani (Musik), Ursula Ringes-Schages (Kunst) und Wolfgang Weber (Musik) in den erweiterten Vorstand gewählt. Birgit Hannemann (Redaktion) und Frank Ahlert, der als Mediendesigner die Homepage des Kulturforums programmiert hat, wurden ebenfalls gewählt. Insgesamt besteht der Vorstand somit aus neun Mitgliedern.
Das KulturForum wurde zu Coronazeiten als Plattform für Künstler und Künstlerinnen geboren, die keine Auftritte mehr wahrnehmen konnten. „Aus dieser Plattform ist ein sehr großes Kind geworden“, erklärte Göran Wessendorf: „Mit dem Verein wollen wir in eine neue Dimension vorstoßen, um auch selbst Veranstaltungen durchzuführen in Zusammenarbeit mit Musikern, Sängern, Künstlern und allen Kunstschaffenden. Die Vereinsgründung ist wichtig, um an Fördergelder zu kommen.“
Frank Ahlert ging in seiner Präsentation genauer auf die Pläne ein. „Wir wollen die Kultur in Kaarst sichtbarer machen. Und es gibt sehr viel Potenzial, ansonsten wären nicht so viele Leute hier“, erklärte Ahlert. Der große Gedanke hinter der Plattform lautet Vernetzung, die Kulturschaffenden sollen sich zusammentun und Projekte anstoßen. „Das geht nur zusammen“, appellierte Ahlert. Derzeit gebe es viele einzelne Künstlergruppen oder Vereine, die allesamt „wunderbare Arbeit“ machen. „Wir wollen ein Miteinander und eine Stimme für die Kultur in Kaarst sein“, so Ahlert. Zudem soll die Kultur nicht dem Rotstift zum Opfer fallen, der aufgrund der Haushaltslage angesetzt werden könnte. Geplant sind regelmäßige Künstlergespräche in einer bestimmten Location, ein Ticketsystem auch für kleinere Konzerte oder Ausstellungen, ein Newsletter oder eine Kooperation mit der VHS. Dafür braucht es aber Menschen, die Ideen haben und diese dann auch umsetzen. Damit sprach Ahlert die anwesenden Kulturschaffenden direkt an.
Bürgermeisterin Ursula Baum erklärte, dass sie eine Stadt ohne Kultur nicht zulassen werde. „Manche meinen, die Kultur sei mir nicht so wichtig, doch sie ist mir unheimlich wichtig. Unsere Stadt ist lebendig und hält zusammen“, erklärte sie. Davon, dass eigentlich zu wenig Geld für die Kultur vorhanden sei, lasse sie sich nicht abschrecken. „Dann müssen wir andere Töpfe finden“, so Baum, die dem Verein „die ganze Unterstützung der Stadt Kaarst“ zusagte.

INFO

41 Mitgliedsanträge liegen vor
Mitglieder Nach Angaben von Birgit Hannemann vom Vorstand sind am Montagabend 41 Mitgliedsanträge unterschrieben worden. Auch Vereine können Mitglied werden, haben allerdings auch nur eine Stimme. Der Verein verfolgt laut Satzung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.
Beiträge Der Beitrag kostet 60 Euro pro Jahr. Kunstschaffende bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres zahlen 12 Euro. Ehrenmitglieder werden vom Beitrag befreit.

Die Ziele des Vereins Zum Original-Artikel der Neuß-Grevenbroicher Zeitung

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