Das ,momentmal‘ von Hanna Effen soll Atelier und zugleich öffentliche Begegnungsstätte sein.

Die Kunststudentin Hanna Effen eröffnet am 28. April einen Kunstraum. Die 28-Jährige will mit dem ,momentmal‘ in der Neusser Straße einen Begegnungsort für Kunstinteressierte schaffen. Das ist für die Meisterschülerin von Professor Andreas Schulze ein wichtiger Schritt in die Unabhängigkeit als Kunstschaffende.

Der Name des Kunstraumes verweist auf ein Innehalten, etwas Protest und darauf, dass Effens Bilder Momente einfangen. Momente, die im schnellen Alltag meist keine Beachtung finden, die für die Künstlerin aber wichtig erscheinen. Sie möchte dem Flüchtigem durch ihre Konservierung einen Wert geben. Effen begeistert neben dem analogen Handwerk, dass in der Malerei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.

Ein Kunstraum mit familiärer Historie
Der Standort ihres Ladenlokals mitten im Zentrum von Kaarst scheint für die Malerin ideal. Das Bürgerliche sowie das familiäre Kleinstadtleben spielen in Effens Bildern eine wichtige Rolle. Rheinischer Humor und ein systemkritisches Augenzwinkern lassen sich immer wieder finden. Im Verkaufsraum der ehemaligen Metzgerei Effen, der zwischenzeitlich als Blumenladen und später als Friseursalon fungierte, wird sie zukünftig malen und ausstellen. Effen plante nicht immer, sich in ihrer Heimat nieder zu lassen. Aber die Stipendiatin hat für sich entschieden: ’’Viele junge Künstler gehen nach Berlin oder andere Metropolen, aber was soll ich woanders, wenn mich im Moment vor allem meine Wurzeln inspirieren. Wo die Reise hingeht wird sich ergeben. Ich sehe das ‚momentmal‘ als Chance, Kunst aus erster Hand zu präsentieren, so unabhängig wie es eben geht.“

Erste Ausstellung trägt den Titel ,Schwamm drüber‘
Mit der Ausstellung ,Schwamm drüber’ startet das Projekt. Eine Ausstellung, die Bilder zeigt, bei denen sich erst auf den zweiten Blick ein ernsthafter, teils bitterer Kern hinter der oberflächlich ansprechenden Farbenfreude zeigt. Effens Bilder sprechen aktuelle Themen wie die Klimakrise oder Sexismus an. Zu ihrem Vorhaben sagt sie: ’’Malen ist etwas Persönliches und Sensibles. Nichts kann so viel ausdrücken wie Malerei. Entscheidend ist nicht zu malen, was gesehen werden will, sondern was mir wichtig ist. Dabei braucht es viel Fingerspitzengefühl auch bei der Vermarktung. Das meiste davon selber in der Hand zu haben scheint mir gerade die beste Variante meine Botschaften in ihrem Original zu transportieren.’’ (hef)

Die Ausstellung ist freitags und sonntags 14 - 18 Uhr vom 28.04. bis zum 04.06.2023 geöffnet. Der Kunstraum ,momentmal‘ eröffnet hiermit.
Die Vernissage findet am 28.04. ab 17:00 Uhr statt. Die Adresse lautet Neusser Str. 3, 41654 Kaarst.