Mahnwache gegen Antisemitismus und Rassismus zum Holocaust-Gedenktag am 27.01.2024

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Mahnwache gegen Antisemitismus und Rassismus zum Holocaust-Gedenktag am 27.01.2024; Foto: Klaus Stevens
Mahnwache gegen Antisemitismus und Rassismus zum Holocaust-Gedenktag am 27.01.2024; Foto: Klaus Stevens

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger versammelten sich am Holocaust Gedenktag zu einer Mahnwache am Stolperstein von Dr. Winfried Selbiger.

Herr Dr. Selbiger war ein jüdischer Arzt, der in Büttgen als Hausarzt am Rathausplatz praktizierte, bis ihn die Nazis zuerst in Schutzhaft nahmen und dann mit einem Berufsverbot belegten. Selbiger musste auswandern, entschied sich für Tansania und arbeitete dort mehrere Jahre als Missionsarzt. Er kehrte zwar 1954 wieder nach Deutschland zurück, aber sein Leben war zerstört, er fand nie wieder zu alter Kraft zurück und verstarb 1961, die genauen Umstände sind bis heute ungeklärt. Als Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus wählten die Vereinten Nationen 2005 den 27. Januar, den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau, vor 79 Jahren. Ulrike Bruckner, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende der SPD in Kaarst, rief in ihrer Ansprache zu einem entschlossenen Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus auf. In dieser „bleiernen Zeit“ müssten alle Demokraten gemeinsam gegen rechten Hass und Hetze aufstehen und gegen die AfD und den gesellschaftlichen und politischen Rechtsruck in Deutschland kämpfen. Sie zitierte Berthold Brecht mit den Worten „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“. Angesichts der Enthemmung der Rechtsextremen in Deutschland sei es wichtig, dass die Mehrheit zu einer Stimme findet. Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung von Minderheiten dürfe man nicht dulden. Rund um den Stolperstein wurden Kerzen aufgestellt und nach jüdischer Tradition Steine ausgelegt. „Nie wieder“ mahnen diese Steine. Verteidigt die Demokratie und die Menschenrechte! (bh)

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